Paddeln im Dalsland im August 2016

Vom Västra Silen durch den Lelang und Foxen bis in den Stora Le..

Bereits zum 6. Mal bin ich zum Paddeln in dieser Region. Nach unserem vorjährigen Kajakausflug auf der Zeimena in Litauen zieht es uns wieder etwas nördlicher. Es ist eine wundervoll, abgerundete Landschaft mit stillen Sandbuchten und kleinen Felsinseln. Wer mit dem Paddeln beginnt, ist hier gut aufgehoben.., sollte aber nie leichtsinnig sein..

Jedoch ist alles langsam im Wandel,.. mit seinen schönen, wie auch etwas nervenden Seiten im Dalsland..

Lasst euch überraschen..

Silverlake Camp-Västra Silen-Lelang-Foxen-Stora Le-Ed

Wie so oft starten wir unseren Urlaub erst so richtig im Silverlake-Camp, nahe Bengtsfors am 01.08.2016. Es liegen ca. 1500 km Autofahrt hinter uns. Mit von der Partie sind diesmal Lola, Danny und ich.

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der fast perfekte Standort zur Entzivilisierung..
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bald geht’s los..
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Da ich diesen Beitrag erst Jahre danach verfasse, lasse ich vorrangig Bilder sprechen:

Der erste Rastplatz im Västra Silen..

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Die 3-fach Schleuse in den Foxen bei Lennartsfors kostet 30 Kronen pro Boot und Schleuse. Man kann es bar in einen kleinen Beutel einbezahlen, der am Stecken zum Boot gereicht wird.. lustig. Wir mussten also insgesamt 180 Kronen berappen.

Früher existierte hier einmal eine Kaufhalle, die allerdings Stand 2014-2016 geschlossen hat. Die letzte Einkaufsmöglichkeit ist also nahe der ersten Schleuse in Gustavsfors beim Übergang vom Västra Silen in den Lelang.

Die schönen westlichen Inseln des Foxen sind seit 2014 nicht mehr per Jedermannsrecht nutzbar und werden privat vermittelt.. Wie schade, noch 2012 konnte man diese wundervollen Stückchen geniessen.

Nunmehr ist nur noch der östliche Teil gut geeignet,.. wer weiß schon wie lange noch.

Überhaupt sieht man eine Menge, ich nenne sie ‚Reds‘. Es sind rote Zelte mit kleinen Gruppen. Sie werden für einen Spottpreis von 500 Euro pro Person von Deutschland per Bus bis z.B. in den Västra Silen zu einem Kanuverleih gebracht, bekommen dort eine Tonne mit Ausrüstung einschließlich des besagten Zeltes und haben dann 5 Tage Zeit, sich per Kanu zu tummeln. Wildness24😁

Ich gönne ja Jedem sein Vergnügen, einmal draußen zu sein, aber was da abgeht ist nichts Halbes und nichts Ganzes.. und oft bei schlechtem Wetter. Es werden mit der zur Verfügung gestellten Axt die Inseln regelrecht von gesunden Bäumen ‚befreit‘. Kein Wunder, dass die Eigentümer sauer sind. Aufgrund dieses Massenandranges wird es nicht mehr lange dauern, bis die letzten einsamen Inseln geschlossen werden.

Jedem, der so etwas einmal ausprobieren möchte, sollte sich vorher kundig machen, ob derartige Reisen überhaupt Sinn ergeben. Besser ist es, mit Jemanden, der über Erfahrung verfügt, Alternativen zu besprechen. So können Enttäuschungen auf allen Seiten vermieden werden.

Das Dalsland liegt in Westschweden, zwischen BohuslänNorwegen und dem größten Binnensee Schwedens, dem Vänern. Aufgrund der abwechslungsreichen und sehr vielfältigen Natur wird Dalsland nach einem Ausspruch von Prinz Eugen„Schweden in Miniatur“ genannt.

Schleuse zum See Lelången 1991

Die Landschaft ist mit ihren Felsen, Seen, Flüssen, Kanälen und Schleusen einzigartig. Es gibt sogar ein „Fjäll“, Kroppefjäll, auch wenn die Erhebungen nicht bedeutend hoch aufragen. Zwischen dem Bergland und dem See Vänern liegt die Ebene Dalboslätten. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung der Landschaft beträgt 99 km und die größte Ost-West-Ausdehnung 59 km.

Aus den vorgeschichtlichen Epochen sind etwa 5000 archäologische Funde bekannt. Bis zum Dreikönigstreffen von 1101 in Kungahälla war das Gebiet zwischen (Dänemark,) Norwegen und Schweden umstritten, dann blieb es bei Schweden. Nachdem Gustav I. Wasa im 16. Jahrhundert das Land in Provinzen (län) eingeteilt hatte, verlor Dalsland seine administrative Bedeutung. Das Gleiche galt ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts für die fünf Harden, in die Dalsland eingeteilt war.

… und wir befinden uns bereits auf dem Stora Le. Es wird ruhiger und wir begegnen kaum noch Booten. Zu weit ist der Weg für die Pauschaltouristen..

Wir überqueren teilweise die norwegische Grenze auf unserm Weg zum Zielort Ed.

Dort angekommen haben wir ca. 100 km zurückgelegt. Es ist ein Kinderspiel, mit dem Bus nach Bengtsfors und weiter zum Silverlake Camp zu fahren.

Falls es mich nochmals in diese Gegend verschlägt, würde ich in Ed starten, da es hier gute Langzeit-Parkmöglichkeiten gibt. Das Ziel wäre dann je nach Zeitfont der Vänernsee oder das Silverlakecamp.

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Ein paar Tipps noch zum Ende:

  • In diesem Gebiet benötigt man, wenn man es will, eine Angellizenz. Sie kostet für 14 Tage ca. 40 Euro. In den 6 Jahren bin ich noch nie kontrolliert worden..
  • Auch für das Benutzen grösserer Campplätze braucht man eine entsprechende Karte in ähnlicher Preislage. Hin und wieder habe ich auch einmal wegen einbrechender Dunkelheit solch einen Platz benutzt und bin ebenso nie kontrolliert worden. Allerdings versuche ich sie zu meiden, da sie oft von grösseren Gruppen benutzt werden. Und man sollte sich dort nie zu zeitig einrichten, denn keiner weiss, was oder wer noch kommt…
  • Die Seen sind oft mehrere Kilometer breit, so dass sich schon einige Wellen bei Wind aufbauen können. Seid nie leichtsinnig..
  • Ich habe noch die 8-köpfige, vor sich hin pfeifende Jugendkanumannschaft in Erinnerung , die voll beladen lachend an uns vorbeizog und 5 min später kenterte. Die Bergung des noch übrig gebliebenen Materials dauerte 2 h im kühlen See.
  • An der 3-fach Schleuse bei Lennartsfors kann man, je nach Stand der Schleusen schnell mal 2-3 h warten, bevor was losgeht..

Ansonsten hoffe ich für das Dalsland, das es nicht völlig überströmt wird. Ich werde irgend einmal zurückkehren und sehen, was sich getan hat..

In der Zwischenzeit zieht es mich mehr gen Norden…

.. und ihr könnt dabei sein, wenn ihr wollt..

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