
Nun fragt man sich: “ Was hat das denn mit Paddeln zu tun?“ Die Antwort lautet: „Wenig“, denn außer der Erinnerung unserer schönen Tour auf der wundervoll_unverbauten Vjosa im Jahr 2019( steht diesmal kein großes Wassersportereignis auf unserer Agenda.
Wir wollen einfach nach 4 Jahren einmal nachsehen, was sich auf dem Balkan so verändert hat .. und ob es sich noch lohnt, dort tatsächlich noch Abenteuer zu erleben.
Mit on tour sind Lola, Danny, Steffen Mo und Perry
Nun hat sich ja unsere Welt, naja eigentlich stimmt das nicht so richtig, also eher unser Miteinander , seit 2019 spürbar verändert. Konflikte, wo man hinschaut in- und außerhalb von Familien, Nationen und Kontinenten ziehen ihre nicht enden wollende Kreise, verblenden die Menschen, auf dem Weg, für Andere mit Schweiß und Blut das große Geld und damit Macht zu scheffeln. Wem nützt es also, das Leben, für was auch immer hinzuschenken.. für das Land? ..dem Land ist‘ s glaube ich egal. Es wird auch noch in 1000 Jahren, unter welcher ‚ Besetzung‘ auch immer dasein. Für die Nation? ..oh bitte, welche Nation?, ..da wir alle von Adam und Eva abstammen, sind wir nicht alle verwandt…?Für wen denn dann? Für kurzweilige Politiker, langweilige Traditionalisten,… oder doch nur für unser begrenztes Ego, das uns vorgaukelt, das Hier und Jetzt verändern zu müssen..
Nun ja, wir jedenfalls wollen jetzt sehen, was sich in den letzten 4 Jshren wirklich verändert hat, ..und zwar ziemlich südlich von uns.
Lasst uns also starten am 19.09.2024 um 08.00 Uhr in Weißenberg mit unserem treuen Freund JJ.
Die Fahrt ist ein wenig anspruchsvoll, da wir Mautstraßen meiden wollen. Dies gelingt uns auch recht gut über Polen, aber dann durchqueren wir noch ein Stück Tschechien hinter Gleiwitz, wo ein dickes M dasteht.. Na, mal sehen. In der Slowakei beherrschen wir es dann besser und suchen uns eine schöne Übernachtung im Nationalpark Niedere Tatra in einem Tal zwischen hohen Bergen.


20.09. ..am Morgen kommt ein Auto und macht Fotos von uns ohne uns zu nahe zu kommen. Lola meint, bestimmt wegen der schönen Hunde.. Ich denke, eher ein Ranger, der sich wegen der Hunde nicht rantraut..
Als er weg ist, packen wir ganz schnell zusammen und starten ohne Frühstück.
Das gibts dann südlich von Banska Bystrica..




Hier gibts als kleine Sehenswürdigkeit zwei , sehr eisenhaltige Quellen ..
Am Abend treffen wir uns planmäßig in Szeged..an alter Stelle an der Theiß, ca. 500 m von der serbischen Grenze entfernt. Das hier die sog. Balkanroute langgeht, sehen wir an den vielen weggeworfenen Beuteln mit Sachen.



Nur wenige Meter trennen uns von der serbischen Grenze..

Prima, man macht sich Zeit und Ort im 900 km entfernten Ungarn im Nirgendwo aus.. und es klappt einfach …

20.09.2024
Auf gehts gegen 10.00 Uhr … Die nahe serbische Grenze erreichen wir bald und nach ca. 1/2 Stunde Warten können wir einfahren. Es sind zum Glück keine hochmotivierten Grenzer. Wir treffen uns noch einmal auf dem ersten Parkplatz der Autobahn.. dann reist jeder mit eigener Geschwindigkeit weiter..


Es läuft ganz gut und wir sind optimistisch, heute noch Nordmazedonien zu erreichen.
Es ist schon weitgehend eine triste, landwirtschaftlich geprägte Steppen landschaft… Erst nach Niš, kommen ein paar Berge und man sieht hier hektarweise Kuppelzelte mit Gemüseanbau. Insgesamt scheint aber Serbien recht zurückgeblieben zu sein. Die Häuser sind eher trist und bedürfen Reparaturen und Farbe. Und der in Massen herumliegende weggeworfene Müll ist überall present.
Wenn man sich überlegt, dass Jugoslawien tatsächlich mal der DDR ein ganzes Stück wirtschaftlich voraus war..
Das war aber unter Tito,nach dessem Tod 1980 und der Krise des Sozialismus in den Ende 80ern dann Jugoslawien zusammenfiel. Erst Slowenien und Mazedonien 1991, dann Kroatien 1991-95, Bosnien 1991-95, Montenegro 2006 ..und der Kosovo wollten selbständig werden..und , bis auf Kosovo, wurden sie es.
Wir fahren dann die E 86 westlich des Ohridsees lang und sehen unseren wunderschönen Campplatz der letzten Tage aus der Ferne..

Auf der Autobahn sehen wir ganze Armeekolonnen, die von UN Fahrzeugen angeführt, eben dahin fahren.




Wir erreichen dann Nordmazedonien gegen 17.00 Uhr und fahren in die Berge zu dem Stausee Lake Glazhnja, in den wir dann offroad in halber Höhe einfahren. Der Wasserstand ist total niedrig und im Restwasser tummeln sich viele Fische.. aber angeln verboten..Wir wollen keinen Ärger..

Im Frühjahr steht hier das Wasser bestimmt 10-15 m höher.



Es wird dunkel und kühl…Wir gehen bereits gegen 20.00 Uhr zu Bett. Der Kontakt zu Rudi ist abgebrochen.. 0- Internet.
Die Nachtruhe wird nach gutem Schlaf gegen 4.00 Uhr unterbrochen. 2 junge Männer kommen und blasen ein Schlauchboot zum Nachtangeln auf..direkt neben uns ..und unterhalten sich recht laut. Wir lassen Mo etwas bellen..und es wird etwas leiser. Dann stechen sie in See und es kehrt wieder Stille ein.
7.30 Uhr weckt uns eine Motorsäge direkt über uns am Waldrand.. Wir packen zusammen und fahren rund 500 m weiter für ein ruhiges Sonnenfrühstück. Heute ist
Sonntag, der 22.09.2024






4,5 h Fahrt zum Ohridsee stehen uns bevor,..zuerst geht es durch Skopje, der ca. 530000 Einwohner zählenden Hauptstadt.
Wir wählen nicht die Autobahn, sondern wollen uns auf der Landstraße durchkämpfen, um recht viele Eindrücke zu sammeln. Die Gegendist, bis kurz vor Ohrid muslimisch geprägt. In jedem Ort befinden sich Minarette, oft prunkvoll und schön. Daneben sieht man den Zigeunerhof, der Müllrest zusammenkarrt, um ihn noch etwas Wertvolles abzugewinnen.
Es ist Sonntag, in den kleinen Cafés sitzen ausschließlich Männer und mustern unser Auto. Ganz wenig wirkliche Freundlichkeit ist zu spüren. Kommt man aus den Städten/ Dörfern heraus, liegt überall Müll herum, manchmal hektarweise, manchmal schwelend. Irgendwann werden dann diese Flächen mit Bauschutt oder Erde abgedeckt, bleiben jedoch nicht lange müllfrei.
Gegen 16.00 Uhr kommen wir der Sache unseres Zieles näher..

Der Ohridsee
Zwei verschiedene Staaten teilen sich den Langzeitsee, der durch einen Grabenbruch schon im sogenannten Pliozän – der Periode vor der Eiszeit, die vor 5,3 Millionen Jahren begann – entstanden sein soll, also vor mehr als 2,5 Millionen Jahren. Der größte Teil des Sees liegt auf der Nordmazedonischen Seite, der Rest, ungefähr ein Drittel, in Albanien. Circa 30 Kilometer lang und 15 Kilometer breit ist der Ohrid See, fast 20 mal so groß wie der beliebte Wörthersee. An der tiefsten Stelle misst der See knapp 300 Meter, durch das herrliche, glasklare Wasser kann man bis weit nach unten schauen. Wer vom Fuße des Ohrid Sees zum Horizont hinüberschaut, schaut direkt auf Albanien. Der Ohrid See hat keine nennenswerte Zuflüsse. Gespeist wird er durch etliche Quellbäche. Die wichtigste Quelle entspringt direkt neben dem heiligen Kloster Sveti Naum. Das Wasser stammt aus dem Prespa-See, der südöstlich etwa 200 Meter höher liegt und über eine unterirdische Verbindung zum Ohrid See verfügt. Ob diese Verbindung jedoch immer noch geöffnet ist oder wie lange die Verbindung zwischen den beiden Seen schon besteht, ist nicht sicher. In Albanien findet sich eine weitere, wichtige Quelle für den Ohrid See, in Drillon.
Wir finden einen traumhaften Platz offroad ..und wir haben unterwegs Rudi wiedergefunden..










Montag/Dienstag, 23.-24.09.24
Der See hat eine angenehme Badetemperatur von ca. 23 °C. Wir finden 3 kleine traumhafte Steinstrände unter uns.
















Trotzdem wir hier bei diesem schönen Wetter gut und gerne noch viele Tage zubringen könnten, wollen wir morgen weiter, denn.. Albanien ruft. Wir sind ca. 6 km von der Grenze entfernt.



Rudi hat schon mal sein Auto den sehr sehr anspruchsvollen Berg hinaufgefahren. Durch gute Vorbeteitung hat er es gerade so geschafft. Wir denken, > 18% an mancher Stelle



25.09.2024 ein schönes Frühstück,



Erst ein schönes Bad im See, dann Start nach Pogradec, Albanien.


Gegen Mittag kommen wir in Albanien an und tauschen erst einmal Geld. Das Procedere dauert ziemlich lange in der Raiffeisenbank..jeder Schein wird gefühlt zehnmal nachgezählt, registriert usw. Allerdings läuft alles sehr freundlich ab. Überhaupt hat man das Gefühl, in Albanien sehr willkommen zu sein. Der Polizist winkt uns nett über die Straße, der Tankstellenwart lächelt usw.

Die E 852 geht es dann gen West zur kleinen Stadt Librazhd
Unterwegs begleitet uns eine stillgelegte Eisenbahn, die die Russen für Albanien in den 50 ern baute. Heute sind es nur noch traurige Relikte. Der öffentliche Verkehr läuft hier anders,..meist über Kleinbusse.


Wir biegen dan ab .. und landen nach ca. 20 km Serpentinenfahrt auf schönster neugemachter Straße auf ca. 1200 m Höhe im
Shebenik- Nationalpark. Hier finden wir einen schönen Platz mit Blick aufs nahe Dorf. Auf kleinen Feldchen bringen die Leute ihre Kartoffelernte ein.. Die Säcke stehen an der nahen kleinen Straße zum Verkauf.



Wir beschließen den Tag mit einem Feuer.. Das Leben im nahen Dorf erlischt gegen 20. 30 Uhr. Die 2000er Berge ringsum werfen ihre langen Schatten.

26.09.2024
Auf geht‘ s um ca. 10.00 Uhr. Wir trennen uns von Rudi, der eine Runde wandern will

..und fahren Richtung Përmet.
Der Osumi Canyon ist unser heutiges Ziel.
Der Weg führt über viele Serpentinenstraßen auch durch die schöne Stadt Berat mit ihrer Burg. Aber hier sind uns zu viele Touristen aus aller Welt unterwegs. Außerdem steht uns der Sinn nicht nach Trubel, sondern nach den Wundern der Natur.. also weiter.
Begeistert sind wir über das wirklich aufstrebende und freundliche Land. Jeder versucht sein Haus in Ordnung zu halten bzw. zu erneuern. Es gibt unterwegs Anbau unter Folie und viele kleine Betriebe, die den heimischen Stein in feine Platten spalten und verkaufen. Hier ein paar Bilder:



Dann fängt der beeindruckende Canyon an..




Der Canyon ist insgesamt 13 Kilometer lang. Die Schlucht umfasst sechs schmale Abschnitte, die von vier Metern Breite im Flussbett bis zu 35 Meter Breite weiter oben an den Seiten der Schlucht reichen. Prägend sind die oft vertikal abfallenden Steilwände aus Kalk, die Höhen von 70 bis 80 Metern erreichen.[1] Der obere Beginn der Schlucht liegt auf rund 350 m ü. A.,[2] das untere Ende bei Çorovoda auf ungefähr 300 m ü. A.[3] Es wird angenommen, dass sie vor zwei bis drei Millionen Jahren durch Wassererosion entstanden ist. Es gibt viele unterirdische Gänge und unerforschte Höhlen entlang der Schlucht. Besonders im Frühjahr donnern zahlreiche Wasserfälle über die Felswände in die Schlucht. Es wird allgemein angenommen, dass der Fluss vor vielen Jahren unterirdisch floss, aber im Laufe der Zeit verschwand der Felsen über dem Fluss und schuf die aktuelle Form der Schlucht.
Nach dem kleinen Örtchen Corovoda biegen wir rechts über die Schlucht auf eine doch, naja eher abenteuerliche Straße ab..




Wir finden an einer kleinen Nebenschlucht den perfekten Übernachtungsplatz mit 5 min Fußweg zu einem großartigen Ausblick..






Der Fluss murmelt uns bestimmt schön in den Schlaf,.. die wenigen Einheimischen grüßen freundlich. Das liegt sicherlich nicht nur an der albanischen Flagge, die wir allabentlich hissen.





27.09.2024
Wir wollen zu den Thermalbecken bei Përmet, doch erst einmal gibt‘ s ein leckeres Frühstück und ein kleines Bad



..dann geht Summsi auf die Reise, um spektakuläre Bilder einzufangen.. Lasst euch überraschen:







..und steht dann fast über der Wasseroberfläche,









Auf nun nach
Llixhat e Bënjës – zu den Thermalbädern
Zuerst allerdings müssen wir noch die Berge überwinden. Es sind wohl nur ca. 30 km Luftlinie, aber es geht quer durchs Hochgebirge..und Wege entlang, die die Bezeichnung Straße niemals verdienen. Das Herz aller Offroad- Fans schlägt höher..und wir wollen testen, was JJ zu leisten vermag. Eins steht jedenfalls fest: mit dem normalen PKW ist es hier unmöglich durchzukommen!
Die Tour führt durch den 1996 gegründeten Nationalpark Hortova Dangell, der etwa 34400 ha umfasst. Hier leben u.a. Braunbären und Wölfe. Die Fauna ist von der mazedonischen Pinie, Steineichen und Ahorn geprägt. Der Nationalpark ist der größte Albaniens.



Dann plötzlich, fast auf 2000 Metern das:

Krass, eine ältere Frau verkauft kurz vor dem Pass einige Sachen und bietet Camping für Radfahrer an, die es hier vereinzelt gibt.
Wir kaufen 4 Kilo wohlschmeckende Äpfel, die wir selbst an den Bäumen aussuchen können.




Kurz vor Përmet kommen wir wieder auf asphaltierte Straße, die SH75 und erblicken die Vjosa, diesen wunderschönen Fluss, den ich 2019 mit Bent von hier aus bis ins Mittelmeer mit dem Kajak fahren durfte..


2019- 2. Teil Paddeln auf der Vjosa (Albanien)
Dann werden die Touristen mehr und wir nähern uns den Thermalbädern.




Es ist schon ein Highlight..



Das stark nach Schwefel riechende Wasser ist kühler als gedacht, insbesondere bei den 30° C draußen.
.
Die Quellen von Benjë waren schon in der Antike bekannt. Das Wasser enthält u.a. Chlor-Natrium-Kalzium-Substanzen und seine Temperatur liegt zwischen 23 und 32 °C. Das Thermalwasser hat eine etwas verschwommene blaue Farbe. Zu finden sind hier mehrere kleinere und größere Becken, in denen man baden kann.
Die warmen Quellen liegen am Anfang des Lengarica Canyon.
Uns gefallen diese Menschenmassen hier allerdings nicht. Alles, auch Parken ist noch kostenlos; das wird sich sicherlich bald ändern. Wir finden ein kleines, ruhiges Fleckchen etwas unterhalb im Flussbett, das zu dieser Jahreszeit trocken ist.


..achso, Danny nimmt noch ein einsames Themal- Nachtbad


28.09.2024
Wir brechen auf und kaufen nur unweit eine kleine Flasche Rhaki- Selbsgebrannten. Die Brennerei ist herrlich..



Wir wollen zum Llogara-Pass im 1010 ha großen LlogaraNationalpark.
Doch erst einmal geht die SH 4 immer an unserer Vjosa entlang..



Dann, nach einem Stückchen Autobahn geht unser Weg an Salzlagunen zur Salzgewinnung vobei und führt uns schließlich über Vlora und die SH 8 zum Nationalpark.
Dort, wo der Llogara Nationalpark die über 1.000 Meter hohe Passhöhe erreicht, eröffnet sich einem ein phantastischer Blick über die albanische Riviera. Die Blicke reichen zu zahlreichen vorgelagerten Inseln bis hin nach Korfu. Phantastisch sind auch die Sonnenuntergänge am sogenannten Caesar-Pass. Im Winter der Jahre 49 und 48 vor Christus soll Julius Caesar seine Truppen über diesen Pass geführt haben, um seinen Widersacher Pompeius zu bekämpfen.
Und wir fahren richtig weit nach oben. Es ist erst aufregend, dann Adrenalin pur…, denn wir sind wieder offroad und der Allrad wird mehr als gebraucht..



Man traut sich gar nocht runterzuschauen,.. doch ein Tischen für’s Bierchen hat noch Platz.


Den Hunden ist‘ s auch nicht ganz geheuer..



In der Ferne sieht man Korfu..


..der Tag erlischt.. und wir sehen auf Korfu auch die Lichter angehen..




29.09.2024… diese Nacht rummst‘ s mehrfach.. erstmal von dem Feuerwerk der Discothek unter uns..


..und dann das Gewitter 2.00 Uhr indem wir gefühlt mittendrin sind, da die Wolken um uns herum wie ein Schleier hängen..ein sehr eigenartiges Gefühl.
Früh sieht alles wieder sehr entspannt aus:





Der Fahrzeug- Abstieg erhöht den Adrenalin- Spiegel enorm. Erkenntnis: Es ist ein Ding, schmale Bergpfade bergan zu fahren,.. ein Anderes wieder bergab..



Nun fahren wir an die Vjosa- Mündung ins Mittelmeer.. dorthin, wo wir mit Bent vor 5 Jahren ’strandeten‘.
Es geht wieder an der Salzgewinnung vorbei..

Den Weg zum Strand finden wir schnell.


Wir müssen etwas zurück,.. zuviel Sturm, hohe Wellen und verwehter Sand machen es selbst unserem Allrad schwer..
Ein schönes Plätzchen scheint gefunden..





Ein deutsches Ehepaar aus Nürnberg kommt und bittet um Abschlepphilfe für ihren gemietete Hyundai, der im Sand feststeckt….
Wir versuchen es erst wieder mit den Unterlegkeilen, müssen sie aber später dann doch das Auto rausziehen.. Während dessen wird auch unser Standplatz geflutet.. Wir müssen umziehen.
Die Kinder des Ehepaars schenken mir noch den letzten halben Beutel Salzgebäck..sehr lieb.. Sie müssen mit dem Leihauto schnell zum Flugplatz..



Der Tag erlischt..
Montag, der 30.09.2024
Nach einem kurzen Bad führt uns der Weg auf die Halbinsel Shetaj. Wir erkunden erst einmal die Lage und finden dann ein wunderschönes Plätzchen mit Meeresblick. Zum ziemlich vermüllten Strand sind es 2 min Fußweg.




Er schwärmt von seinem Land.. und sieht zufrieden aus.

Bisschen unheimlich wirkt dann schon, dass er seine leere Bierbüchse direkt in die Büsche seiner geliebten Heimat feuert…
Dann kommt er nochmal zurück und sitzt bei uns..






Nun haben wir Dienstag, den 01. Oktober,
Wir sind gekommen, um zu bleiben.. zu schön ist es hier. In der Ferne sehen wir bereits die Berge Montenegros. Da geht es dann hin,..morgen?, ..übermorgen? Wer weiß das schon.
Schaut man auf die Karte, befindet sich Bari, die italienosche Hauptstadt Apuliens in ca. 200 km Entfernung westlich von uns.





Rudis Wanderungsfotos vom Kalaja e Rodonit:




Auch haben wir seltene Besucher..



03. Oktober2024…
Nach einem letzten Bad und einer Frucht vom Erdbeerbaum…Auf nach Montenegro zum Shkadarsee





Dann sind wir da, am See:



Nahe des Murici Beach finden wir ein Plätzchen..nicht das tollste, jedoch mit super Blick..und in der Ferne sehen wir sogar Pelikane.



Der Skutarisee ist 48 Kilometer lang und bis 14 Kilometer breit. Er liegt in einem tektonisch entstandenen Polje und ist 368 km² groß (davon 219 km² in Montenegro und 149 km² in Albanien).[1] Der Wasserspiegel des Sees schwankt stark, je nach Jahreszeit um bis zu fünf Meter. Dies führt ebenfalls zu einem starken Schwanken der Oberfläche zwischen 370 km² und 540 km² bei Hochwasser nach der Schneeschmelze. Die durcüberliegenden kleinen Insehschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel beträgt sieben Meter. Die Wassertiefe beträgt häufig nur fünf bis neun Meter. Einige unterirdische Quellen, auch Augen genannt, aus denen der See unter anderem gespeist wird, sind bis zu 44 Meter tief. Als Kryptodepression liegt der Seegrund teilweise unterhalb des Meeresspiegels.
Zum Abendbrot läuten die Glocken des sich auf der gegenüber liegenden Insel befindlichen nahen orthodoxen Klosters Moracnik.
Es beginnt zu regnen..erstmals müssen wir uns verkriechen..


04. Oktober 2024
Die Nacht war schrecklich..totaler Sturm und Gewitter. Die Böen zerrten so am Dachzelt, dass dies ein echter Härtetest war. Gegen 12.00 Uhr dann wird das Wetter besser. Nach kurzem Bad fahren wir ab.



Unser Weg führt uns weiter die kleine, traumhafte P 16 bis zur M 2 Kurz davor befindet sich ein Info center mit ein paar Restaurants usw. Ganze Busladungen landen hier..welch Trubel.. Die P16 ist jedenfalls für versierte Fahrer überaus zu empfehlen.

Weiter nun in den Nationalpark
Lovčen
Die Dinarischen Alpen erheben sich direkt an der Adria und steigen dann steil an. Der Park wurde 1952 eingerichtet. Er umfasst den zentralsten und höchsten Punkt des Lovćen-Bergmassivs und erstreckt sich auf 62,20 km². Höchster Punkt des Nationalparks ist der Gipfel des Berges Štirovnik (1749 m). Auf dem Gipfel stehen Sendeanlagen des montenegrinischen Rundfunks und er ist der wichtigste Sendestandort Montenegros. Neben der Bergvegetation wird auch das reiche historische, kulturelle und architektonische Erbe der Gegend bewahrt.[1]
Der Lovćen ist sehr artenreich, so ist der Park die Heimat von z. B. mehr als 200 Vogelarten, u. a. von Adlern und Falken, und verschiedenen Eidechsen und Schlangen. In den dichten Wäldern leben große Säugetiere wie Rehe, Wildschweine, Wölfe und Bären.
Wir fangen schöne Blicke ein..



Dann sind wir fast am Ziel..





Wir schlafen ca. 500 m unterhalb des Gipfels..
05. Oktober 2024
Wir verabschieden uns von den netten litauischen jungen Leutdn im Pkw neben uns. Sie hatten es sicher etwas kalt in dieser 6°C Nacht.



Wir sind nun unterwegs zur Tara- Brücke im Durmitor Nationalpark.
Der Durmitor ist ein Bergmassiv im Norden Montenegros, das zum Gebirgszug der Dinariden gehört. Der das Massiv umschließende Durmitor-Nationalpark, der 1952 zum Nationalpark erklärt wurde, gehört seit 1980 zum UNESCO–Weltnaturerbe. Der höchste Gipfel des Durmitormassivs mit 2522 Metern ist der Bobotov Kuk. 48 Gipfel des Durmitor-Massivs sind höher als 2000 m.Der Durmitor ist ein Bergmassiv im Norden Montenegros, das zum Gebirgszug der Dinariden gehört. Der das Massiv umschließende Durmitor-Nationalpark, der 1952 zum Nationalpark erklärt wurde, gehört seit 1980 zum UNESCO–Weltnaturerbe. Der höchste Gipfel des Durmitormassivs mit 2522 Metern ist der Bobotov Kuk. 48 Gipfel des Durmitor-Massivs sind höher als 2000 m.
Das Durmitormassiv liegt trotz der Nähe zum Mittelmeer in einer Klimazone, die verstärkt vom Festland geprägt ist, dem gemäßigten Kontinentalklima. Somit sind die Temperaturverhältnisse denen in Mitteleuropa nicht unähnlich, werden aber durch die Höhe des Massivs bis über 2500 Metern z. T. deutlich nach unten gedrückt. Das Aufeinandertreffen feuchter und warmer Luft von der Adria und kalter Festlandsluft führt in den Wintermonaten zu erheblichen Schneemengen. 3 Meter Schnee und auch mehr sind nicht ungewöhnlich in den höheren Bergregionen im Nordosten Montenegros. Innerhalb des Durmitors bewegen sich die Durchschnittstemperaturen je nach Höhenlage im Januar zwischen −3 und −8 °C, im Juli zwischen +15 und +7 °C und im Jahr zwischen +7 und −1 °C. Die Jahresniederschlagsmengen sind hoch und erreichen in den Hochlagen deutlich mehr als 2000 mm im Jahr.


Zum Glück finden wir noch einen der kleinen wenigen Flecken, die als Standplatz geeignet sind..





Wir befinden uns auf einer Höhe von ca. 850 m.
06. Oktober 2024
Nun nehmen wir eine andere Straße und gelangen schließlich zur Tara Brücke, die 1942 gebaut wurde.






Der Canyon…ein Naturwunder der absoluten Superlative: die Tara-Schlucht. Die ist Teil des Unesco-Welterbes und mit bis zu 1300 Metern eine der tiefsten Schluchten der Welt. Zum Vergleich: Der Grand Canyon in den USA ist maximal 1800 tief.
Die Tara, mit ca. 140 Kilometern der längste Fluss des Landes, hat sich in dieser Schlucht in den Fels gegraben. Der Fluss beeindruckt mit Stromschnellen, bis zu 60 Meter hohen Wasserfällen und nicht zuletzt auch durch die überirdisch schöne Farbe des Wassers. Eingefasst in eine wunderbare Berglandschaft, die im Frühling und Sommer im prächtigsten Grün der Wälder erstrahlt, windet sich die Schlucht insgesamt etwa 78 Kilometer durch das Land.
Doch auf den nahen betreuten Campingplätzen wollen wir nicht bleiben. Rudi findet ein schönes einsames Plätzchen auf der nicht allzu weiten Hochebene.





07.10.2024
Es begrüßt uns ein neuer Tag.. mit blauem Himmel und Frost:



10.30 Uhr ist Aufbruch, zuerst nochmals über die Tara- Brücke ..und dann, nach kleinem Einkauf Richtung Bosnien. Wir tanken nochmal für 1,30 €/l voll, wissen aber nicht, dass der günstigste Diesel in Bosnien nur 1,12 kostet..
Die Gegend in Montenegro wird ärmlicher…, wir fahren dem Grenzübergang Metalkja entgegen, der sehr klein ist und zwischen den Bergen liegt. Der Grenzer nimmt sich Zeit, blickt zuerst, wie alle Anderen auch, in einen Hundeausweis; wie alle Anderen auch, ohne ihn zu verstehen. Wir dürfen dann nach einiger Zeit, gut für einen Streunerhund mit lieben Augen, weiterfahren.
Es ist spannend, da der bosnische Übergang rund 3 km entfernt liegt. Dazwischen befinden sich schlecht ausgebaute Straße und tiefe , dunkle Täler. Der bosnische Grenzer ist sehr freundlich, aber wir haben Rudi wieder verloren.




Ab Ustipraca suchen wir nach einer Alternative zum Eko- Camp. Sehr lange vergeblich..und dann findet sich ein kleiner geschotterter Nebenweg, der uns in die Berge führt. Wir übernachten, nachdem Rudi wieder zu uns stieß..




Es wird wieder kalt am Abend…wir befinden uns auf 500 m Höhe..
Am Morgen des 08.10.2024 kommen 1..2 Pkw vorbei und grüßen freundlich.. Der Letzte hält an, reicht mir eine kleine Schnapsflasche raus und animiert mich zum Trinken. Als ich dankend ablehne, lacht er, nimmt einen kräftigen Schluck aus der Pulle und fährt davon.
Wir fahren nun immer gen Nord durch‘ s Gebirge,..eine schöne Tour..




Noch nie haben wir soviele Sägewerke und Holzstapel gesehen, wie hier..

..und finden wieder ein kleines, schönes Fleckchen nahe Ormanica..







09.10.2024


Nun nur noch nordwärts durch Kroatien bis an die Donau
Wir kaufen in Bosnien noch einmal völlig überteuertes Gemüse. Auch das kleine Stück durch Kroatien zeigt uns, dass, neben der Beseitigung der Bürgerkriegsrelikte aus den 90 ern die Nachbarstaaten sehr aufgeholt haben.

Eigentlich wollen wir an der Donau ein Plätzchen finden.. Doch JJ, der sich tapfer durch die völlig überflutete Straße kämpft, muss im Wald auf schlammigem Wege vor querliegenden Baumstämmen kapitulieren.. Später dann finden wir etwas auf einem kleinen Hügel.



Es wird Nacht und selbst die Fasane werden leiser..

10.10.2024
Einmal längs durch Ungarn verdeutlicht uns, dass Länder wie Montenegro und selbst Bosnien auf einem dynamischeren Weg sind.



11.10.2024


Die Reise náhert sich ihrem Ende. Unsere letzte Station, die Thermalquelle von Kalarmeny in der Slowakei erreichen wir gegen 15.00 Uhr.



Ursprünglich einmal als 500 m Probebohrung für ein größeres Bad gedacht, hat die Gemeinde nun ein Kleinod geschaffen. Bis tief in die Nacht ist hier Betrieb..ein Kommen und Gehen.
12.10.2024

18.45 Uhr erreichen wir wieder die Heimat. Wir haben auf unserer Reise 14 Grenzen überschritten, 10 Länder bereist und ca. 4800 km hinter uns gelegt. 2 junge Grenzpolizisten in Deutschland stoppten uns und fragten, wo wir her kämen, da JJ ziemlich verschlammt aussah. Als ich “ Albanien“ sagte zogen sie lächeld- erstaunt die Augenbrauen hoch und murmelten “ cooles Auto“.
