2021-Teil 2-Nationalpark Stora Sjöfallet_Abisko Nationalpark

Der Nationalpark Stora Sjöfallet befindet sich im Norden Schwedens nahe der norwegischen Grenze. Er gehört zum LaponiaWelterbe. Der Park wurde 1909 eingerichtet und erstreckt sich über eine Fläche von 1278 km². Der See Akkajaure trennt den Park heute in einen nördlichen und südlichen Teil. Im gesamten Westen erheben sich höhere, zum Teil vergletscherte Gipfel des Skanden-Gebirges, von denen das Akka-Massiv im Südwesten das eindrucksvollste ist. Es wird auch „Königin Lapplands“ genannt und erlangte große Bekanntheit durch Selma Lagerlöfs Jugendbuch Nils Holgersson. Die alpine Höhenstufe, die den größten Flächenanteil des Parks ausmacht, wird von weitläufiger, baumloser Fjälltundra beherrscht. Vor allem am Südufer des Akkajaure ziehen sich lichte Fjällbirkenwälder bis hinauf zur Baumgrenze. In den niedrigsten Regionen im Osten gehen sie zum Teil in den Fichten- und Kiefern-Urwälder über. Durch den Nationalpark ziehen sich die Gebirgsseen des Flusses Stora Luleälven. Der See Akkajaure ist heute ein Stausee, dessen Höhe sich um bis zu 30 m verändern kann..

..und genau dahin wollen wir.. Der Plan ist, in Suorva, also in der Nähe des Staudamms einzusteigen. Wir hoffen, dass derAkkajaure in diesem, noch recht jungem Jahr ganz gut gefüllt ist.

Doch erst einmal gilt es dahin zu gelangen… Schweden umfasst etwa 450.000 km2 und ist somit, noch deutlich vor Deutschland, das drittgrößte Land Europas.. Die Straßen Schwedens lassen in den allermeisten Fällen die Hektik der deutschen vermissen.. So zuckeln wir gemütlich mit 80 km/h der Helligkeit entgegen..

Nach unserem Abschied von der schönen Schärenlandschaft Stockholms..

2021-Teil 1- Der Schärengarten von Stockholm

..sind wir immer Richtung Nord unterwegs..

..Abschied von dem gemütlichen Plattz nahe Sundsvall..

..und auch am 26. Juni 2021.. finden wir einen schönen Campingplatz in Bureå. Wir zelten direkt am Fluss Bureålven..

..sogar Stefan, einen bayrischen Radler treffen wir, der Zum Nordkap unterwegs ist..

Die Flagge der Samen..

Wir überschreiten den Polarkreis..

Polarkreise nennt man die Breitenkreise auf 66° 33′ 55″ nördlicher und südlicher Breite, auf denen die Sonne an den Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr auf- bzw. untergeht. Ihr Radius entspricht dem axialen Abstand der Wendekreise vom Äquator. 

Da wir ja nur 7 Tage nach der Sonnenwende hier sind, können wir die immerwährende Helligkeit nur zu gut bestätigen.. Schlafen geht nur mit dunklen Kleidungsteilen über dem Kopf bzw. Augenklappen🙈

Wir übernachten kurz vor unserem Ziel..

Der Akkajaure- Stausee, besser gesagt, sein Wasserstand macht uns allerdings einen Strich duch die Rechnung. Es fehlen wohl 6-8 m Wasserstand. Wir müssten, um auf den darin liegenden Inseln zu campen, mächtige Felsfelder überqueren… Das macht keinen Spaß..

So fahren wir am 28. Juni die ziemlich schlechte Straße noch bis zum kleinen Örtchen Ritsem..

,.. wo es am kleinen Hafen sogar eine Bushaltestelle gibt..

..unsere Idee ist nunmehr, zu einem etwas höher gelegenen See auf der, in der Karte eingezeichneten kleinen Straße zu fahren… Fehlanzeige..

..jedoch können wir einen wundervollen Ausblick genießen..

Das Akkamassiv ist mit  2016 m üNN die  sechsthöchste Erhebung Schwedens und wird auch als Lapplands Königin bezeichnet. Auf sämisch heißt es jedoch ‚ lappidar‘ “ altes Weib“. Der Kebnekaise, ebenfalls in Schwedisch Lappland ist mit seinen 2.117 m ü. d. M. übrigens nur etwa 100 m höher sowie der Riese des Landes.

Auf unserer Inari- und Barentsseetour im Jahr 2018 erzählte ich bereits vom uralten (2,5-3,5 Mrd. Jahre) Baltischen Schild auf dem fast der ganze Norden fußt. Die Ausnahme ist eben dieses, mehrere 100 km lange Hochgebirge, das vor etwa 400-500 Mio Jahren durch das Aneinanderstoßen von Kontinentalplatten entstand..

Wir kehren letztlich ca. 100 km zurück zum Stora Lulevatten. Dies ist zwar auch ein Stausee, jedoch gut gefüllt. Wir werden versuchen, hier in den folgenden Tagen Einiges mit dem Kajak zu erkunden..

Zur Zeit ist es hier ca. 13°C warm, was uns nicht vom ‚ Baden‘ abhält. Aber bald sollen die Temperaturen nach oben schnellen😀

29.-30. Juni 2021..Der ewige nördliche Wind, der doch recht stark bläst, zwingt uns noch etwas zum Bleiben…Der Stora Lulevatten liegt ungefähr auf einer Höhe von 370 m und beinhaltet ca. 610 Mio. m3 Wasser. Er ist ca. 40 km lang und bis zu 6 km breit. Auch hier ist Vattenfall aktiv, denn das Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 480 MW. Der Stausee wurde von 1971-82 erbaut und besitzt eine Fläche von 155 qkm.

Am 01. Juli 2021 stechen wir dann mit unserem 2er in See, um ein paar Inseln zu erkunden..

Die Inseln würden sich durchaus zum zelten eignen und haben sogar teilweise Kiesstrände..

Die Rückfahrt wird dann doch ein wenig turbulenter, da der Wind wiederum auffrischt..

02. Juli 2021..auf zum Abisko Nationalpark und dem Torneträsk- See..

Wir fahren zuerst bis Björkliden, direkt am Silverfallet..

..auch Danny muss sich bemühen, nicht irgendwo liegen- oder steckenzubleiben..

03.07.2021..wir verlängern noch ein wenig auf dem, zugegeben etwas lauten Campingplatz und unternehmen eine Wanderung in die Berge..

04. Juli 2021..Wir stehen früh auf, was uns auf Grund des wiederum heftigen nächtlichen Schreiens kleiner chinesischer Kinder recht leichtfällt. 10.00 Uhr geht‘ s ab zu der 4 km entfernten Einsatzstelle, ein 24 h Parkplatz. Hier sammeln sich schon einige deutsche Wohnmobile, die alsbald die norwegische Reichsgrenze überqueren wollen.. Das Auto wird dann auf den großen Parkplatz des Hotels zurückgebracht. Ein einstündiger Fußweg steht an..

Unser Plan ist erst einmal ein anderer, als nach Norwegen zu fahren.. Ab über den Torneträsk… Das sind schon einige Kilometer ..

Der See liegt auf 341m Höhe in einer vom Inlandeis geschaffenen Senke, er ist 70 km lang und bis zu 168 m tief. Der Torneträsk ist gewöhnlich von Dezember bis Mitte Juni mit Eis bedeckt, doch es kommen jährliche Schwankungen vor. Der größte Zufluss heißt Abiskojåkka und den Abfluss bildet der Torne älv.

Das er bis Mitte Juni eisbedeckt ist, merkt man am Baden.. die Temperatur liegt wohl um die 10- 12°C.

Das Wasser ist glasklar.. Wir finden einen Sandstrand und ein wunderbares Basislager..

Da hier das meiste Gestein Schiefer ist, liegen am ganzen Strand rundgewaschene flache Steinchen, wie abgegriffene Münzen rum..

..da kommt glatt die Kindheit wieder hervor..

Wir errichten unser Camp und machen es regenfest, da es in nächster Zeit ein wenig tröpfeln soll.

..und Summsi sendet uns schöne Bilder..

Hier ist die absolute Stille, lediglich das Rauschen des nahen Wasserfalls des Flusses Snuvrejohka und ab und an ein sehr sehr entferntes Signal der Erzbahn Kiruna- Narvik ist zu vernehmen..

..und uns erwartet ein toller Abend..

Gute Nacht..

05./06. Juli 2021…wir erkunden unsere Umgebung per Kajak. Der mit einem kräftigen Rauschen herabfallende Snuvrejohka hat ein kleines interessantes Delta im Torneträsk geschaffen..

Es ist unglaublich beeindruckend..

All der Sand des Deltas und auch der Strand unseres Lagers wurde in Tausenden von Jahren durch das Wasser von den Felsen abgewaschen…

..ein Inselausflug..

Hier gibt es keine Straße oder Ähnliches. Die 2-3 Häuschen, welche großzügig verteilt sind, müssen per Boot erreicht werden. Auch auf dieser Uferseite sind einige Berge über 1100 m hoch.

..und laufen über das Wasser..😉

Update 07.-14.07.2021 eine wettermäßig gemischte Woche geht zu Ende. Es war eher kühl und reichte von 8-18°C. Auch Regenstunden waren wieder mit von der Partie..

Durchaus überlegenswert sind folgende Fakten einzelner Tage:.. Scheint die Sonne, so ist es recht warm, jedoch schwirren Hunderte Bremsen um einen herum… Ist es bewölkt, so wird es automatisch kühl. Gott sei dank, die Bremsen sind verschwunden,..doch Tausende Mücken wetzen bereits ihre blutdürstigen Rüssel.. Gibt es dazu Wind,..so verschwinden auch diese.. und es kommen maximal die kleinen Kriebelmücken.. dazu ist es meist < 10 ° C … ,also nichts zum abendlangen Party feiern..Die Frage im Leben ist, ob wir nicht für unsere Freiheit auch immer ein paar naturgegebene Einschränkungen in Kauf nehmen wollen ..und sollen..?

..Wollen wir mit etwas leben oder versuchen, uns die Umgebung Untertan zu machen? Die Lösung kennt wohl Jeder, sie ist kein Geheimnis und wird auch bereits in diverser Schullektüre beschrieben.. Zu erklären bleibt, warum wir dann täglich anders handeln,..uns manipulieren lassen und sehr oft Dinge tun, die völlig unlogisch, unökologisch und letztlich unmenschlich sind..

Wir schnitzen Löffel aus Krüppelbirke und haben immer ein Auge auf das kommende Wetter….und das sieht nicht gut aus.. Am 14. brechen wir ab und fahren über den See bei teilweise Windstärke 5 zurück..

Eigentlich soll es nun nach Norwegen gehen. Die Grenze ist ungefähr 6 km entfernt. Wir entscheiden uns anders, denn wir werden im geliebten Schweden bleiben.. Uns steht der Sinn nicht nach chinesischer Penetration..

So führt unser Weg nun immer Richtung Süd..

..wir fahren den schönen Wetter entgegen.. Kurz unterhalb des Polarkreises sind es bereits 22 ° C und es gibt Blaubeeren..😀

Unser Ziel ist nunmehr der Vänern See, dem drittgrößten Europas…..

..doch vorher, nochmals ‚unsere‘ Community nahe Sundsvall..

Pele hat Geburtstag..wir bekommen alle ein großes Stück ..smöraåstårta..eine hervorragende Kombination aus Lachs, Eiern, Gemüse und Sahne.. und natürlich den einheimischen Svenskt hembrant dazu, einen Schnaps der an den besten Albaniens erinnert..Jeder hier hat mindestens eine 20 l Plastikflasche davon mit..Die Gespräche mit Michael sind sehr interessant. Es stellt sich heraus, dass z. B. Emil Forsberg ganz aus der Nähe stammt und eine Insel bei Sundsvall besitzt..

Wir unterhalten uns angeregt und .. wir kommen in jedem Fall wieder..

Auf der Fahrt zum Vänernsee rasten wir Mitten im Wald..

4 Comments

  1. oh, Ihr seid der Zeit einen Tag voraus, heute ist erst der 26.Juno….aber im Urlaub schlägt Euch keine Stunde, mal wieder Grüße nach Schweden…danke für die schönen Bilder

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  2. Hey hey, ihr Natur-Burschen. Das sieht ja toll aus, so etwas anders als auf den Schären. Wünsche euch viel Spaß und gutes Gelingen. Sitze gerade im Snälltaget Richtung Berlin, die Heimat ruft. LG
    Elke

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